MENU

Zahnen beim Baby - Infos und Tipps

Wenn Sie Glück haben, bemerken Sie den ersten Zahn erst, wenn er Ihnen auf die Finger beißt. Dann hat Ihr Nachwuchs sein erstes Zähnchen ohne Schmerz, Komplikationen und Ankündigung zur Welt gebracht. Eher die Ausnahme. Im Normalfall wird das Zahnen von mitunter unangenehmen Umständen begleitet, die im Extremfall zur Belastungsprobe für die ganze Familie werden können.

In diesem Artikel:

Der erste Zahn und seine Anzeichen

Wann kommt der erste Zahn?
Den ersten Zahn können Sie normalerweise zwischen dem 6. und 7. Lebensmonat des Babys erwarten. Seien Sie aber nicht verunsichert, wenn es bei Ihrem Baby etwas länger dauert. Die Zeitpunkte sind sehr individuell, ebenso wie der Zeitraum, in dem der erste Zahn vollständig herausschaut. Andererseits ist es auch nicht ungewöhnlich, wenn Babys bereits mit 3 oder 4 Monaten „kraftvoll zubeißen“.

Baby-Tagebücher

Junge Mütter berichten bei kidsgo über Ihr erstes Baby-Jahr. Hier lesen Sie die Baby Tagebücher!

Wie macht sich der erste Zahn bemerkbar?
Unterschiedlich ausgeprägt sind die Symptome, die das Zähnchen ankündigen. Während einige Babys lediglich Sabbern und rote Backen bekommen, leiden andere sehr stark unter dem nach außen dringenden Zahn.
Als stärkstes Indiz dient das Sabbern. Wenn einem Baby öfter als gewöhnlich die Sabberlätzchen gewechselt werden muss, dann dauert es nicht mehr lange. Meist handelt es sich dabei um einen Schneidezahn aus der unteren Reihe. Schnell Klarheit erhalten Sie, wenn Sie in den kleinen Mund schauen und auf dem Zahnfleisch eine hellweiße Wölbung erkennen können. Mit dem verstärkten Speichelfluss beginnt das zahnende Baby zudem auf allem herum zubeißen, was ihm unter die Finger gerät. Der Druck der Gegenstände gegen das Zahnfleisch hilft dem Baby den Schmerz zu lindern und wirkt sich beschleunigend auf das Durchstoßen des Zahnes aus.

Lässt sich der Schmerz nicht „wegbeißen“, kann er für die Babys zum Stress werden. Durchwachte und –geschriene Nächte und Unausgeglichenheit sind die Folge. Folgen, die auch für die Eltern schnell zur Belastung werden können und bei denen viel Geduld und Gelassenheit gefragt ist.

Gibt es Infekte während des Zahnens?
Während des Zahnens steigt die Infektanfälligkeit des Babys. Fieber und Schnupfen sind keine Seltenheit. Sie lassen sich aber weniger auf das Zahnen zurückführen, sondern sind in der Regel normale Erkrankungen, die sich jedes Baby hin und wieder einfängt. Auf jeden Fall sollten Sie jedoch Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt konsultieren, wenn das Fieber sehr hoch ist oder sich über mehrere Tage hält.

In wenigen Fällen leidet das zahnende Baby an Durchfall und wundem Popo. Der vermehrte Speichelfluss sorgt für eine regere Tätigkeit im Magen, auf den sich die Verdauung erst einstellen muss. Zudem beginnt mit dem ersten Zahn die Umstellung auf festere Kost. Auch hier sollten Sie sich im Zweifelsfalle an eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt wenden. Üblich ist jedoch, dass die Symptome wenige Tage nach dem Durchbrechen des Zahnes abklingen.

Weitere Informationen

Weitere Hinweise und Informationen zur Zahnpflege und Kariesphrophylaxe erhalten Sie im Internet bei der
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Heilkunde e.V.: www.dgzmk.de

Wie können Sie Ihrem Baby das Zahnen angenehmer machen?

Beißringe
Am meisten Linderung verschaffen Sie Ihrem Baby, indem Sie ihm zu beißen geben. Es sollte sich aber nicht um Spielzeug handeln. Beißringe erfüllen dieses Bedürfnis am besten. Der Vorteil von Beißringen ist, dass Sie nicht verschluckt werden können und sie, ordentlich behandelt, hygienisch unbedenklich sind. Kühlen Sie die Beißringe vor Gebrauch, aber nicht im Gefrierfach, ansonsten besteht die Gefahr von Verletzungen der zarten Mundhaut. Beim Kauf von Beißringen sollten Sie streng darauf achten, dass diese frei von Weichmachern (Phtalate) sind. An sich sind diese in Deutschland und in der EU verboten, man weiß aber nicht, welcher Herkunft manches Produkt vom Wühltisch ist. Im ÖKO-TEST Jahrbuch Kleinkinder für 2005 finden Sie eine Reihe getesteter Beißringe.

Äpfel, Karotten oder Brotkanten sollten Sie Ihren Kindern NICHT zum Beißen geben. Es besteht die Gefahr, dass sich Ihr Kind an den Stücken verschluckt und im schlimmsten Fall daran erstickt.

Mittel aus der Apotheke oder Drogerie
Neben den „Beiß-Hilfsmitteln“ gibt es noch andere Möglichkeiten Ihrem Baby das Zahnen so angenehm wie möglich zu machen.
Es hilft aufgetupfter Salbei- oder Kamillentee, aber ohne Zucker bitte, sonst nimmt das junge Zähnchen gleich Schaden. Apotheken bieten spezielle Gele (z.B. Dentinox) an, die Sie zur Schmerzlinderung auf das Zahnfleisch auftragen. Als Geheimtipp bei jungen Eltern gelten aus der homöopathischen Medizin OSANIT-Kügelchen. Sind Sie sich nicht sicher, welches Mittel sie anwenden können, halten Sie auf jeden Fall mit einem Arzt oder Apotheker Rücksprache. Auch die Einnahme von rektalen Schmerzmitteln sollten Sie vorher mit einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt abklären.

Zahnfleischmassage
Als Alternative reicht es mitunter aber schon, wenn Sie Ihrem Baby mit sauberen Fingern das Zahnfleisch massieren.

Tipps für Zahnketten

Bernstein hat beruhigende Wirkung. Wenn Babys zahnen, bedeutet das oft Stress für die ganze Familie. Zu den traditionellsten Hilfsmitteln gehört die Bernsteinkette. Mütter und Hebammen schwören seit langem auf die beruhigende Wirkung. Bei Bernstein handelt es sich nicht um Stein, sondern um fossiles Harz. Dieses ist bis zu 260 Millionen Jahre alt. ImLaufe der Jahre verhärtete das zähflüssige Harz zu einer festen, steinartigen Substanz und gilt in der modernen Welt als Schmuckstein.

Als Zahnungshilfe werden Babys Ketten aus kleinen geschliffenen oder abgerundeten Bernsteinen um den Hals gelegt. Vor dem Kauf sollten Sie sicherstellen, dass die Kette keine Gefahr für Ihr Baby darstellt.

Zu den relevanten Anforderungen gehört, dass die Schnur einer Bernsteinkette erst bei einem Zug von mindestens 90 Newton reißen darf, was in etwa einem Gewicht von neun Kilo gramm entspricht. Diese Zugkraft können Babys nicht aufbringen. So können sie die Schnur nicht zerreißen und die Steine in den Mund nehmen. Die Steine sollen zudem einzeln verknotet sein, sodass, wenn die Kette reißt, nur ein einzelner Stein lose wird. Eine Sollbruchstelle gibt zusätzlich Sicherheit. Dabei handelt es sich um eine vorgesehene Stelle, an der die Kette bereits bei einem leichten Zug aufgeht und damit verhindert, dass sich ein Baby daran stranguliert. Eine gute Lösung ist dafür zum Beispiel ein Magnetverschluss.