Dein Einstieg ist gesetzlich gesichert
Mit der Geburt dürfen Mutter als auch Vater eine bis zu dreijährige Elternzeit in Anspruch nehmen. Das Arbeitsverhältnis ruht in dieser Zeit, Kündigungsschutz und Arbeitsplatz werden vom Gesetzgeber garantiert. Einen Anspruch auf genau denselben Arbeitsplatz hast du hingegen nicht, der Arbeitgeber muss dir lediglich einen gleichwertigen Arbeitsplatz anbieten. Arbeitest du vor der Geburt ganztags, darfst du wieder einen Ganztagsjob erwarten.Wenn dir eine volle Stelle gleich bei der Rückkehr zuviel ist, weil du noch keinen Betreuungsplatz für dein Kind gefunden hast, kannst du mit Arbeitgeber auch eine Teilzeitstelle vereinbaren. Diese Möglichkeit ist gesetzlich festgeschrieben. Einschränkungen für diese Regelung bestehen in Betrieben mit weniger als 15 Mitarbeitern oder aber wenn betriebliche Gründe gegen eine Teilzeit sprechen. Die Teilzeitstelle umfasst dabei 15 bis 30 Wochenstunden. Wann deine Arbeitszeit ist und wie sie sich über die Woche aufteilt, musst du mit deinem Arbeitgeber abklären. Der Gesetzgeber gibt lediglich vor, dass du die Möglichkeit erhalten sollst, die Arbeitszeit entsprechend deinen Bedürfnissen individuell anzupassen. Dies aber nur unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse.
Langfristige Planung macht dir den Einstieg leichter
Informiere deinen Vorgesetzten als Ersten von deiner Schwangerschaft. Das macht einen guten Eindruck und hat den Vorteil, dass dein Chef langfristig planen kann.
Noch besser: Du präsentierst zudem eine Lösung, wie dein zeitweiliger Ausfall kompensiert werden kann. Vielleicht kennst du jemanden, der für die Stelle qualifiziert ist?! Vermeide aber den Vorschlag, deine Arbeit als Mehrarbeit auf die Kollegen zu verteilen. Sie werden es dir mit Sicherheit nicht danken.
Drei Jahre sind eine lange Zeit, auch wenn sie dir mit einem aufwachsenden Kind gar nicht so lange vorkommt. Eine solch lange Zeit kann sich negativ auf deine berufliche Qualifikation auswirken. Gerade wenn du zu den hochqualifizierten Arbeitnehmern gehörst, raten Personalberater, solltest du die Elternzeit nicht voll in Anspruch nehmen. Zum einen schläft die Konkurrenz nicht, zum anderen könntest du den beruflichen Anschluss verpassen.
Halte deshalb während der Elternzeit regelmäßig Kontakt zur Firma und zu Kollegen. Nimm am innerbetrieblichen Informationsfluss teil. Lass dir dafür Emails weiterleiten und Sitzungsprotokolle aushändigen. Wichtige Meetings solltest du, sofern es sich organisieren lässt – dann muss der Papa mal Urlaub nehmen – keinesfalls versäumen. Eine besondere Freude machst du deinem Chef, wenn du kurzfristig für eine erkrankte Kollegin einspringen könntest, während Oma und Opa auf deinen Nachwuchs acht geben. Eine solche Möglichkeit solltest du schon frühzeitig absprechen.
Neben deinem Engagement rund um die Firma, könntest du auch privat an deiner Qualifikation arbeiten. Vielleicht ließe sich die eine oder andere Fortbildung mit der Babybetreuung vereinbaren?
Bei all den Tipps und Hinweisen ist es aber wichtig, dass du nie das rechte Maß aus den Augen verlierst. Die Zeit mit deinem Baby ist unwiederbringlich und wunderschön. Genieße diese!
Betreuungsangebote suchen und finden
Dein beruflicher Wiedereinstieg steht und fällt mit der Qualität deines Betreuungsplatzes. Die Politik versucht mitunter glaubhaft zu machen, dass sich die Kinderbetreuung erheblich gebessert hat, aber die Realität sieht nicht rosig aus. Wartezeiten von mehreren Jahren auf einen Platz in einer Kindertagesstätte sind keine Seltenheit, Kinderkrippenplätze sind fast gar nicht zu bekommen. In den neuen Bundesländern ist die Situation etwas entspannter, frühzeitige Anmeldung ist aber auch hier nicht verkehrt.
Zusätzlich sind Verwandte und Bekannte zu "rekrutieren", die in Ausnahmesituationen die Betreuung kurzfristig übernehmen können. Der Klassiker sind natürlich die Großeltern. Frühzeitiges Aneinandergewöhnen hilft dir später Trennungsschmerz zu vermeiden. Plane auch eine Gewöhnungsphase für den Kindergarten bzw. die Tagesmutter ein.
Nicht zu vergessen die häusliche Organisation! Wer holt bzw. bringt wann den Nachwuchs? Sprich dich mit deinem Partner ab und lote Spielraum für Ausnahmesituationen aus.