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Hebammen weiter in Not

Drastische Untervergütung der Hebammen/ Verhandlungen vertagt Freie und Beleg-Hebammen sind in Ihrer Existenz bedroht: Drastisch gestiegene Berufs-Haftpflichtprämien lassen viele die Geburtshilfe aufgeben. kidsgo unterstützte 2012 die erfolgreiche Protestaktion „Hebammen für Deutschland“: Fast 100.000 Stimmen kamen zusammen – und ermöglichten so den Hebammen-Verbänden im Sommer ein persönliches Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel.

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Hebammen weiter in Not

Darin wiesen die Hebammen auf ihre schlechte Versorgungslage hin, die den Berufsstand bedroht. Allein 4200 Euro Haftpflichtprämie muss eine freie Hebamme jährlich zahlen – und das bei einem Durchschnitts-Netto-Stundenlohn von 7,50 Euro. Ein Unding.

Schlechte Löhne – schlechte Sitten

Die Kanzlerin sicherte Hilfe zu. Doch die Krankenkassen mauern: Das jüngste Schiedsstellengespräch zur Erhöhung der Hebammen-Vergütung am 11. Dezember 2012 ließen die Kassen platzen. Begründung: Man sei nicht in der Lage gewesen, den von den Hebammen-Verbänden nachgewiesenen Vergütungsanspruch zu prüfen und sich damit adäquat auf die Sitzung vorzubereiten.

Verschleppungs-Taktik

„Eine klare Verschleppungs-Taktik“, kritisiert Susanne Schäfer, 1. Vorsitzende des Bundes freiberuflicher Hebammen Deutschlands. Die Vergütungsforderungen der Hebammen lägen seit August vor. Eine längere Wartezeit könnten die Hebammen durch die seit Juli auf 4200 Euro gestiegene Haftpflichtprämie kaum noch kompensieren. Doch die Krankenkassen zweifeln die von den Hebammen nachgewiesenen finanziellen Belastungen weiterhin an.

Wut und Hoffnung

Das Schiedsstellengespräch wurde jetzt auf Ende Januar 2013 vertagt. Schäfer: „Die Geduld der Hebammen wird abermals auf eine unerträgliche Probe gestellt. Wir hätten den Kolleginnen gerne mehr Planungssicherheit für das kommende Jahr ermöglicht.“ „Es bleibt zu hoffen“, so Ruth Sichermann, 1. Vorsitzende des Netzwerks der Geburtshäuser, „dass die Krankenkassen wenigsten bis zum kommenden Termin die Unterlagen lesen können und endlich eine für die Hebammen auskömmliche Vergütung erreicht werden kann.“