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Zahnpflege bei Kleinkindern - Tipps rund um die Milchzähne

Zahnpflege bereits bei Milchzähnen? - Viele jungen Eltern stellen sich die Frage, ob bereits eine umfassende Pflege notwendig ist, da die Kinder die Milchzähne ohnehin mit der Zeit verlieren. Und wenn Zähneputzen und Co. doch notwendig sein sollte: Wie werden solche Pflegemaßnahmen am besten durchgeführt? Und ist die zusätzliche Einnahme von Fluoridtabletten notwendig? Mit einigen einfachen Hinweisen wird die Pflege der Milchzähne erheblich erleichtert.

In diesem Artikel:

Zahnpflege bei Kleinkindern - Tipps rund um die Milchzähne

Bedeutung der Milchzähne

Die Pflege der ersten Zähne ist wichtig, auch wenn diese schließlich nacheinander ausfallen, um den bleibenden Zähnen Platz zu verschaffen; werden die Milchzähne nicht gut gepflegt, können diverse Folgeschäden entstehen, zum Beispiel eine Verschiebung der bleibenden Backenzähne, die sich an den Milchzähnen hochhangeln. Dann sind später meist kieferorthopädische Maßnahmen erforderlich. Vorzeitig ausgefallene Zähne können außerdem zur Ausbildung von Sprachproblemen beitragen. Da der Zahnschmelz der Milchzähne dünner ist als die der bleibenden Zähne, können Karieserreger, die vom Speichel der Mutter übertragen werden, sich weitaus schädigender auf den Milchzahn auswirken als auf die bleibenden Zähnen.

So funktioniert die Pflege der Milchzähne

Die Zahnpflege beginnt bereits im Säuglingsalter. Bis zum zweiten Geburtstag des Kindes ist eine einmalige Reinigung am Tag ausreichend; zu diesem Zweck kann eine spezielle Fingerzahnbürste verwendet werden, die besonders weich und schonend ist. Ab dem zweiten Lebensjahr sollten die Milchzähne sowohl morgens als auch abends geputzt werden, am besten in ein festes Ritual eingebunden. Dabei hat es sich bewährt, das Kind beim eigenen Zähneputzen zuschauen zu lassen, damit es anschließend erste Versuche an den eigenen Zähnen wagen kann. Ab dem dritten Lebensjahr ist das Kind zwar bereits in der Lage, die Bürste selbst zu halten; die richtige Putztechnik wird allerdings erst ab dem Grundschulalter beherrscht. Eltern können ihren Kindern je nach Alter unterschiedliche Zahnputz-Fertigkeiten zutrauen:
  • 3. bis 4. Lebensjahr: Putzen der Kaufflächen
  • 4. bis 5. Lebensjahr: Putzen von Kauflächen und Außenseiten
  • ab dem 6. Lebensjahr: Putzen von Kauflächen, Innenseiten und Außenseiten
Bis das Kind die richtige Putztechnik beherrscht, sollten Eltern nach folgender Reihenfolge "nachputzen":

1. Kauflächen: "Hin- und Her"-Bürsten
2. Außenseiten der Zähne: kreisende Bewegungen
3. Innenseiten der Zähne: Ausfegen der Zähne

Fluoridtabletten - notwendig oder nicht?

Insbesondere junge Mütter zeigen sich häufig verunsichert aufgrund die verschiedenen Empfehlungen, die bezüglich einer Gabe von Fluorid bei Kleinkindern ausgesprochen werden. Die meisten Kinderärzte raten heute hiervon eher ab; zwar gilt der Stoff als effektiver Schutz vor Karies, allerdings reichen gerade bei Kindern kleine Portionen aus, um den Bedarf zu decken. Die in der Nahrung enthaltenen Mengen können bei einer ausgewogenen Ernährung mit Tee, Vollkornerzeugnissen und hochwertigen Mineralwässern den Bedarf durchaus decken. Auch Speisesalz enthält Fluorid. Allerdings sollte Babykost zurückhalten gesalzen werden, da ein Übermaß die Nieren schädigen könnte. Die Menge an Fluorid, die in speziellen Kinderzahnpasten enthalten ist, sorgt für einen zusätzlichen Schutz. Grundsätzlich sollte eine erbsengroße Menge Zahncreme verwendet werden, die maximal 0,25mg Fluorid enthält. Dann ist auch das Herunterschlucken der Zahnpasta ungefährlich.

Ab wann zum Zahnarzt?

Da das Milchgebiss für die Bildung der bleibenden Zähne von entscheidender Bedeutung ist, sollten Kontrollbesuche mit dem Kind beim Zahnarzt früh erfolgen. Eltern können sich nach folgendem Schema orientieren:
  • Ersttermin: 6. bis 8. Monat nach dem Durchbruch der Milchzähne
  • Zweittermin: 16. bis 18. Monat nach dem Durchbruch der ersten Milchbackenzähne
  • Dritter Termin: 30. Lebensmonat, wenn das Milchgebiss komplett ist
Nach dem dritten Lebensmonat kann eine halbjährliche - bei besonders angegriffenen Zähnen auch eine vierteljährliche - Kontrolle durch den Dentisten durchgeführt werden. Bei Kindern entwickelt sich oft eine Angst vorm Zahnarzt, die später schwer zu überwinden ist. Die ersten zahnärztlichen Kontrollen verfolgen vor allem den Zweck, das Kind mit dem zahnärztlichen Sprechzimmer vertraut zu machen und zur Entstehung einer Beziehung zwischen Arzt und Kind beizutragen um so der Angst entgegenzuwirken.

Optimal gepflegt und regelmäßig beim Zahnarzt kontrolliert, können sich auf diese Weise gesunde Milchzähne entwickeln - die besten Voraussetzungen für ein widerstandsfähiges bleibendes Gebiss.